Der Schulverein des Humboldtgymnasiums
wurde am 15. Februar 1949 gegründet, um insbesondere dort zu unterstützen, wo anderweitige Mittel nicht zur Verfügung stehen – bis zum Jahre 2018 sind so durch Eltern, Verwandte und vielen tausend Spendern über 700.000 € zusammengekommen.
Im Jahr 1949 richtete sich folgender Aufruf an die Eltern, an dessen Aktualität sich nicht viel geändert hat:
SCHULVEREIN HUMBOLDTGYMNASIUM SOLINGEN
Aufruf
An die Eltern der Schüler des Humboldtgymnasiums Solingen
Die Elternversammlung vom 15. Februar 1949 hat beschlossen, einen „Schulverein Humboldtgymnasium Solingen“ zu gründen.
Der Verein soll die Aufgabe haben, eine lebendige Verbindung zwischen Elternhaus und Schule herzustellen und zu pflegen durch Wahrung berechtigter Interessen von Schule, Schüler- und Elternschaft, durch Anregungen und Vorschläge aus dem gesamten Mitgliederkreis, durch Mithilfe bei der Ausbesserung und Verschönerung von Schulräumen, bei der Einrichtung und dem Ausbau von Lehrsammlungen und Büchereien, bei der Beschaffung von Musikinstrumenten und Sportgeräten, durch Unterstützung mittelloser Schüler, insbesondere bei Exkursionen und ähnlichen Veranstaltungen der Schule oder einzelner Klassen, durch rege Anteilnahme an den Schulveranstaltungen, Schulfeiern, Elternabenden, Vorträgen über Erziehungsfragen, Schulkonzerten, Schülerausstellungen, durch Herausgabe von gedruckten Mitteilungen über die wichtigsten Ereignisse im Schulleben.
Die Elternschaft des Humboldtgymnasiums hat durch diesen Beschluß eine Einrichtung ins Leben gerufen, die ungeahnt segensreich nicht nur für die Schule, sondern bis in die einzelnen Häuser hinein wirken kann. Denn es ist klar, daß die ins Auge gefaßten Aufgaben, zumal in der heutigen Zeit schwerer innerer und äußerer Erschütterungen, die noch lange nachwirken werden, nicht von der Schule und den Lehrern oder von der Schulverwaltung allein gelöst werden können. Sie müssen aber angefaßt werden. Dazu ist ein fester lebendiger Zusammenschluß von Schule und Haus unerläßlich.
Durch solchen lebendigen Zusammenschluß und die enge Wechselwirkung zwischen Schule und Haus werden, so hoffen wir zuversichtlich, gerade die sich türmenden Schwierigkeiten und ihre tatkräftige gemeinsame Überwindung allen Beteiligten, der Schule, den Schülern und auch den Eltern und den Freunden der Schule zum Segen gereichen.
Um die Erfüllung dieser Aufgaben zu gewährleisten, hat der von der Elternversammlung gewählte Vorstand inzwischen Satzungen für den Verein ausgearbeitet, die in der nächsten Elternversammlung bekanntgegeben werden.
Wir treten heute mit der Bitte an Sie heran, den anhängenden Abschnitt auszufüllen und durch die Schüler auf dem Sekretariat oder bei dem Klassenlehrer einzureichen.
Alle Eltern und Erziehungsberechtigten sind Mitglieder des Schulvereins. Als Beitrag ist in den Satzungen ein Richtsatz von mindestens 0,50 DM monatlich nach Selbsteinschätzung festgesetzt worden. Jedoch ist die Mitgliedschaft von der Zahlung eines Beitrages nicht abhängig, denn wir wollen eine echte Gemeinschaft aller Schülereltern sein.
Zugleich bitten wir herzlich, uns Adressen von Bekannten und Freunden mitzuteilen, denen wir diesen Aufruf zusenden dürfen, auch wenn sie nicht Schüler auf das Humboldtgymnasium schicken.
In treuer Verbundenheit mit Ihnen allen und in fester Zuversicht auf ein Blühen und Gedeihen des Humboldtgymnasiums der vorläufige Vorstand:
Rudolf Braun, Dipl. Handelslehrer, Paul Dörner, Techn. Kaufmann, Kurt Hatz, Stadtfürsorger, Dr. Moritz Krienitz, Oberstudiendirektor, Dr. Erich Neef, Studienrat, Johannes Vits, Lehrer, Frau Elisabeth Zanssen.
Unter SG 310066 finden sich im Stadtarchiv Solingen noch weitere Dokumente aus der Zeit der Gründung, unter anderem die erste Satzung und das Protokoll der Sitzung zur Gründung.
Aber auch ein „Protokoll über den Lokaltermin im Engelsbergerhof, am 23.Juni 1949 19 Uhr.“ zur Vorbereitung des Sommerfestes oder das „Protokoll über eine gemeinsame Sitzung des kleinen Vorstandes des Schulvereins und einiger ehemaliger Schüler“ im Amtszimmer mit der Tagesordnung: „Zusammenschluss der ehemaligen Schüler und ihre Verbindung mit dem Schulverein.“